Ursachen der chronischen Nierenerkrankung (CKD)

Die Ursachen der chronischen Nierenerkrankung (CKD) zu verstehen, ist wichtig für die Prävention und den Umgang mit dieser Erkrankung.

Was sind die Hauptursachen für chronische Nierenerkrankungen?

Laut der US-amerikanischen Dritten Nationalen Gesundheits- und Ernährungsuntersuchungsstudie (NHANES III), einer der umfassendsten Quellen für epidemiologische Daten zu CKD, könnten fast 11 % der erwachsenen Bevölkerung in irgendeiner Form an der Krankheit leiden.

Studien legen nahe, dass durch die Identifizierung und Behandlung der CKD in einem frühen Stadium die Patienten mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Nierenersatztherapie, wie Hämodialyse oder sogar eine Nierentransplantation benötigen werden. Die Daten zeigen jedoch auch, dass die CKD oft in ihren ganz frühen Stadien, in denen sie noch behandelbar ist, nicht beachtet wird. Dies ist in der Regel darauf zurückzuführen, dass keine besonderen Symptome vorliegen oder Nachbeobachtung stattfindet.

Der Schlüssel zur Vermeidung von Nierenerkrankungen liegt in der Vorbeugung. Daher ist es wichtig, das Bewusstsein dafür zu schärfen, was der Grund für CKD sein könnte.

Einige der häufigsten Ursachen für CKD

Diabetes mellitus

Die diabetische Nephropathie ist die Hauptursache für Nierenerkrankungen im Endstadium (ESRD) in den USA (und dem Rest der Welt) und macht 45 % aller neuen Fälle aus. Bis zu 35 % der Diabetiker (sowohl Typ I als auch Typ II) entwickeln nach 15-20 Jahren eine Nephropathie. Was müssen Sie über Diabetes und CKD wissen?

Vorsorgeuntersuchungen sind von größter Bedeutung! Bei Diabetes Typ I wird empfohlen, 5 Jahre nach dem Ausbruch mit einer jährlichen Urinuntersuchung zu beginnen, bei Diabetes Typ II zum Zeitpunkt der Erkennung.
Wie jüngste Studien (DCCT, SDIS, UKPDS, Kumamoto-Studie) zeigen, können das Auftreten und das Fortschreiten der diabetischen Nephropathie durch frühzeitige Maßnahmen verzögert werden, z B. durch eine strenge Blutzuckereinstellung, eine strenge Kontrolle des arteriellen Blutdrucks, spezifische blutdrucksenkende Medikamente (wie ARB) usw.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass ein Diabetiker bei der Diagnose einer diabetischen Nephropathie frühzeitig an einen Nephrologen überwiesen wird. Während dieser Konsultation wird der Arzt die Situation beurteilen und die nächsten Schritte festlegen.

Hypertonie (Bluthochdruck)

Es ist seit langem bekannt, dass Bluthochdruck die Nieren angreift, ebenso wie das Herz und die Blutgefäße. Hoher Blutdruck ist sowohl ein wichtiger Risikofaktor für das Fortschreiten der CKD als auch eine Folge der Nierenschädigung.

Was müssen Sie über Bluthochdruck und CKD wissen?

Wenn der erhöhte systemische Blutdruck auf den Glomerulus, die Filtereinheit der Niere, übertragen wird, trägt dies zur glomerulären Hypertonie bei. Die Nieren filtern dann mehr als üblich, was die Nierenschädigung beschleunigt.
In der MDRD-Studie sagte ein höherer Ausgangswert des arteriellen Blutdrucks einen stärkeren Rückgang des GFR bei Patienten mit CKD vorher, unabhängig von der Ursache der Nierenschädigung. Daher sollte der systemische Blutdruck, ob als primäre Ursache oder als Folge von CKD, innerhalb des Referenzbereichs streng unter Kontrolle gehalten werden. Bei CKD wird der Bluthochdruck mit spezifischen Medikamenten wie Angiotensin-Rezeptorblockern (ARB) unter Kontrolle gehalten, insbesondere wenn er mit Proteinurie (Eiweiß im Urin) einhergeht.

Glomerulonephritis

Glomerulonephritis ist eine entzündliche Erkrankung, die die Filtrationsbarriere des Nephrons beeinträchtigt. Zu den Symptomen gehören Hämaturie, Proteinurie und in späteren Stadien sogar Nierenversagen, wenn sie nicht behandelt werden.

Was müssen Sie über Glomerulonephritis und CKD wissen?

Die Glomerulonephritis ist eine Erbkrankheit und gehört nach Diabetes und Bluthochdruck zu den häufigsten Ursachen für chronische Nierenerkrankungen.
Die Ursache der Glomerulonephritis kann primär (z. B. fokale segmentale Glomerulonephritis) oder sekundär sein, z. B. Glomerulonephritis bei systemischem Lupus (einer Autoimmunerkrankung) oder postinfektiöse Glomerulonephritis nach einer Streptokokkeninfektion.
Eine strenge Blutdruckkontrolle sowie alle üblichen Maßnahmen, die bei chronischen Nierenerkrankungen ergriffen werden, sind bei dieser Nierenerkrankung von entscheidender Bedeutung.

Vererbte Nierenerkrankungen

4.1. Autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD)

Was müssen Sie über die autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung und CKD wissen?

ADPKD, auch bekannt als polyzystische Nierenerkrankung, ist die häufigste erbliche Nierenerkrankung. Ein deutliches Anzeichen der Krankheit ist eine massive zystische Vergrößerung der Nieren, die bei Risikopersonen durch Ultraschall diagnostiziert wird.
ADPKD betrifft 1 bis 400, 1000 Lebendgeburten und macht in den USA und in Europa jeweils fast 5 % der ESRD-Population aus.

4.2. Alport-Syndrom

Was müssen Sie über das Alport-Syndrom und CKD wissen?

Das Alport-Syndrom ist eine Krankheit, die die winzigen Blutgefäße in den Nieren schädigt. Sie kann zu Nierenerkrankungen und Nierenversagen führen, aber auch Hör- und Augenprobleme verursachen.
Sie wird durch genetische Mutationen des Kollagens verursacht, das für die normale Struktur und Funktion der Nieren wichtig ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede ungeklärte Hämaturie oder Niereninsuffizienz zunächst mit einer Familienanamnese der gleichen Erkrankung abgeglichen werden sollte. Generell sollten Patienten mit vererbten Nephropathien (Nierenerkrankungen) über die Art und die genetische Analyse ihrer Erkrankung informiert werden, um unnötige Untersuchungen zu vermeiden.

Andere Erkrankungen, die die Nieren beeinträchtigen und dauerhafte Nierenschäden verursachen, sind:

Tubulointerstitielle Erkrankungen, wie zum Beispiel:
- Nephrolithiasis
- Harnwegsinfektion
- Reflux-Nephropathie
- Obstruktive Uropathie
Tubulointerstitielle Erkrankungen betreffen das Tubulussystem und die dazwischen liegenden interstitiellen Zellen und können ebenso wie die anderen oben genannten Glomerulopathien zu chronischen Nierenerkrankungen führen. Das glomeruläre Filtrat durchläuft eine Reihe von Veränderungen, bevor es zum Endprodukt (Urin) wird, einschließlich der Entfernung oder Absorption und der Zugabe oder Ausscheidung von gelösten Stoffen und Flüssigkeiten. Dies wird durch ein spezielles System von Röhrenzellen, das so genannte Röhrensystem, erreicht. Wenn das System nicht richtig funktioniert, führt dies zu einer tubulointerstitiellen Erkrankung.
Jede Krankheit, die das menschliche Immunsystem beeinträchtigt (z. B. HIV)
Anlagebedingte Krankheiten, wie z B. eine Nierenarterienstenose, die Infektionen verursachen kann, die zu Nierenschäden führen
Tumore oder vergrößerte Prostatadrüsen bei Männern
Medikamente, spezifische Schmerzmittel (z. B. gegen Krebs) und Toxine.

Bitte beachten Sie, dass es viele andere Ursachen gibt, die die Nieren betreffen und die nicht so häufig vorkommen, wie die hier genannten. Jeder Patient ist einzigartig, daher raten wir Ihnen, Ihren Arzt zu konsultieren, um Einzelheiten über Ihre persönliche Erkrankung zu erfahren.